Einrichtungsbesonderheiten
Die KTE „Pusteblume“ befindet sich im Westen von Leipzig, im Stadtteil Grünau. In unserer Einrichtung sind Kinder und Familien unterschiedlicher Herkunft und Religionen willkommen. Wir sind offen gegenüber der Vielfalt der Kulturen und Sprachen, Lebensweisen und Familienkonstellationen und erleben dies als große Bereicherung unseres Kitaalltages.
Die Krippenkinder werden in 2 Gruppen, mit jeweils 15 Kindern, im Alter von 1 bis 3 Jahren, betreut. Diese Mischgruppen ermöglichen von Anfang an soziales Lernen und Miteinander von Kindern unterschiedlichen Alters. Im Tagesverlauf gibt es gruppenübergreifende Phasen, so dass die Kinder alle Krippenräume und pädagogischen Fachkräfte kennen und vielfältigere Erfahrungen sammeln können.
Der Wechsel von der Krippe in den Kindergarten erfolgt ab dem 3. Lebensjahr, wobei der genaue Zeitpunkt abhängig ist von strukturellen und individuellen Gegebenheiten. Eine Vorbereitung auf den Wechsel erfolgt u.a. durch regelmäßige Aufenthalte/Spielzeiten der älteren Krippenkinder im Kindergartenbereich.
Im Bereich Kindergarten stehen den 90 Kindern 6 Bildungsräume zur Verfügung, welche themenspezifisch eingerichtet sind. Die Kinder haben in unserer Einrichtung die Möglichkeit, Raum, Material, Spielpartner und Kontakt zu den pädagogischen Fachkräften frei zu wählen. Dies begünstigt die natürliche Neugier der Kinder, fördert Selbstvertrauen und Entscheidungsfähigkeit. Nach ausreichender Beobachtung und Absprache mit den Bezugspersonen, werden die Kinder für die Mittagszeit in Wach-, Ruh- und Schlafgruppen eingeteilt.
Als zentrale Aufgabe sehen wir die Entwicklung der Selbständigkeit sowie Förderung der Selbstwirksamkeit und des Selbstbewusstseins. Die Orientierung an den individuellen Bedürfnissen der Kinder ist Voraussetzung unserer Arbeit. Dies beginnt bereits mit der Planung der Eingewöhnung der Kinder und setzt sich fort bei der Berücksichtigung der individuellen Grundbedürfnisse (Essen, Schlafen, Nähe/Distanz). Themen und Interessen der Kinder werden aufgegriffen und Angebote, Material und Raumgestaltung daran angepasst.
Pädagogische Grundsätze
Der sächsische Bildungsplan stellt Bewährtes und Erprobtes in einen neuen Kontext.
Mit ihm wird der §2 des Sächsischen Kindertagesstättengesetzes mit Leben erfüllt. Der Bildungsplan ist die Grundlage für die Gestaltung der pädagogischen Arbeit in den Kindertageseinrichtungen. Ihm liegt folgendes Bildungsverständnis zugrunde:
- Alle Kinder haben ein Recht auf Bildung
- Kinder haben ein Recht auf Anerkennung ihrer Individualität
- Kinder brauchen mindestens einmal am Tag das Gefühl ein „Könner“ zu sein
- Kinder brauchen emotionale Sicherheit und Zuwendung als Basis für kindliche Lernprozesse und die Entwicklung seines Selbst
- Bildung ist Selbstbildung in sozialen Zusammenhängen
- Kinder lernen aktiv für einen persönlichen Sinn
- Kinder lernen komplex durch spielerische Aktivitäten und aktives Spiel
- Kinder lernen durch Teilhabe und Aushandlung mit anderen Kindern und Erwachsenen
Eingewöhnung
Ein individueller Verlauf der Eingewöhnungsphase ist Voraussetzung für das Wohlbefinden des Kindes in der Einrichtung und Grundlage für weitere Entwicklungsschritte.
Daher gestalten wir diese Phase behutsam und am Kind orientiert. Eine gute Zusammenarbeit und aktive Mitwirkung der Eltern ist dabei unumgänglich, denn mit der Aufname in eine Kindertageseinrichtung hält sich ein Kind oft zum ersten Mal ohne seine Eltern in einer neuen Umgebung auf.
Beobachtung und Dokumentation
Die pädagogischen Fachkräfte beobachten die Kinder, um deren Bedürfnisse und Interessen zu erkennen. Entwicklungsstand, Themen und Interessen der Kinder sind Grundlage für spontane oder auch längerfristig geplante Angebote, für Materialauswahl und Raumgestaltung. Die Selbstbildungsprozesse der Kinder werden dadurch unterstützt und angeregt.
Die Erzieherin/der Erzieher kann sich situationsabhängig zurückhalten und den Kindern die Initiative überlassen oder aktiv sein und deutliche Impulse setzen. Mit ihren Impulsen reagiert die Fachkraft nicht nur auf die Kinder, sondern bringt eigenes Wissen und ihre Erfahrungen aktiv ein und gestaltet eine anregende und herausfordernde Lernumwelt.
Die Dokumentation der Beobachtungen erfolgt im individuellen Portfolio, welches für jedes Kind angelegt wird sowie mittels diverser Wort- und Bildpräsentationen, bezogen auf den Kita-Alltag, Raumgestaltung und bestimmte Höhepunkte im Jahr.
Entwicklungsgespräche
Entwicklungsgespräche sind individuelle Gespräche, in denen sich Bezugspersonen und pädagogische Fachkräfte über die Entwicklung des Kindes austauschen. Thema sind dabei grundsätzlich die Ressourcen jedes Kindes. Die Gespräche dienen auch der gemeinsamen Abstimmung bei der Begleitung der kindlichen Entwicklung.
Die Entwicklungsgespräche finden in der Regel einmal jährlich statt und können sowohl von den Fachkräften, als auch von den Eltern initiiert werden.
Schulvorbereitung
Vorschulische Bildung beginnt für uns mit Eintritt des Kindes in die Einrichtung. Dennoch erfahren die Kinder in ihrem letzten Kindergartenjahr eine speziellere Beachtung und Zeiten der Zusammenkunft. Sie verstehen sich so als eine besondere Gemeinschaft.
In der Regel werden 2 Erzieher/innen als Verantwortliche für die Ausgestaltung des letzten Kindergartenjahres bestimmt. Den Vorschulkindern werden besondere Erlebnisse und Aktivitäten ermöglicht, wie der wöchentliche „Vorschulclub“ (ca. 30 min), der Besuch einer Schulturnhalle, „Schnupper“-Tage, Exkursionen, Museums- und Theaterbesuche und bestimmte Feste und Höhepunkte.
Gegenüber individuellem Gesprächsbedarf von Eltern, Lehrer/innen und künftigen Fachkräften sind wir offen.
Erziehungspartnerschaft / Elternbeirat
Ein wesentliches Element unserer pädagogischen Arbeit ist die Zusammenarbeit mit den Eltern. Diese basiert auf einem partnerschaftlichen Miteinander zum Wohl der Kinder. Eine Konstante in diesem partnerschaftlichen Miteinander stellt der Elternrat unserer Einrichtung dar. Dieser wird jährlich gewählt und sichert die Mitwirkung der Elternschaft bei allen wesentlichen Angelegenheiten.
Qualitätsentwicklung
Als Kindertageseinrichtung sind wir verpflichtet, die Qualität unserer Arbeit regelmäßig zu prüfen und anzupassen.
Uns steht die Möglichkeit der Unterstützung durch Fachberater/innen zur Verfügung. Im Rahmen des Bundesprogrammes „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ berät uns eine zusätzliche Fachkraft für sprachliche Bildung.
Zur Überprüfung der pädagogischen Arbeit setzen wir das Instrument QuiK ein: „Pädagogische Qualität in Tageseinrichtungen für Kinder. Ein nationaler Kriterienkatalog.“ (Viernickel/Tietze u.a.; Verlag das Netz; Weimar 2016)